Geschichte der SPD Flintbek – Die Anfänge

Stand Mai 2019, recherchiert und verfasst, von Eberhard Pieczonka, SPD-Flintbek.

Aus den zur Verfügung stehenden Quellen lässt sich bisher nicht eindeutig belegen, ob es vor 1945 bzw. vor 1933 bereits ein sozialdemokratisches Parteileben in Flintbek gab. Aber bereits vor 1933 während der Weimarer Republik, also der ersten Demokratie in Deutschland, gab es sozialdemokratische Präsenz in Flintbek. Bei der Wahl zur Gemeindevertretung Großflintbek 1924 waren auch Sozialdemokraten auf einer gemeinsamen Liste und 1929 hat es eine „Liste der sozialdemokratischen Partei“ gegeben. Bei der Wahl sind dann drei von neun Sitzen der Gemeindevertretung von dieser SPD-Liste besetzt worden, nämlich durch den Schiffszimmerer Heinrich Hartmann sowie die Arbeiter Hinrich Clausen und Gustav Mordhorst.

Für die Kommunalwahl 1933 gab es in Großflintbek neben dem Wahlvorschlag I „Nationaler Zusammenschluß“ den Wahlvorschlag II „Arbeiter, Rentner, Kleinbesitzer und Mieter“; auf diesem Vorschlag II sind u. a. die Namen der Sozialdemokraten Heinrich Hartmann (inzwischen „Rentenempfänger“) und Hinrich Claussen (Arbeiter) wiederzufinden. Ihre Teilnahme an den Sitzungen der Gemeindevertretung Großflintbek ist aber nur bis 19.06.1933 belegt. Bei der folgenden Sitzung am 24.08.1933 sind sie schon nicht mehr dabei und in der darauffolgenden Sitzung werden neue (andere) Gemeindevertreter verpflichtet.

Die 1933 beginnende Zeit des Nationalsozialistischen Regimes in Deutschland („Drittes Reich“ oder sog. „Tausendjähriges Reich“) bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 war als Ein-Partei-Diktatur eine Zäsur in der parteipolitischen Entwicklung in Deutschland. Am 22.06.1933 wurde die SPD auf der Grundlage des von den Nationalsozialisten im Reichstag durchgesetzten Ermächtigungsgesetzes als „volks- und staatsfeindliche Organisation“ verboten. Am 07.07.1933 sind dann durch eine Verordnung des Reichsinnenministeriums sämtliche Mandate von SPD-Abgeordneten im Reichstag, in den Länderparlamenten und in den Gemeindevertretungen aufgehoben worden.

Andersdenkende wie SPD- und KPD-Mitglieder wurden aus öffentlichen Ämtern gedrängt, verfolgt, verhaftet und teilweise in Konzentrationslagern oder Zuchthäusern eingesperrt, etliche sind dort umgekommen. Einige konnten sich der Verfolgung durch Flucht ins Ausland entziehen.

Die Gemeinden Großflintbek und Voorde wurden 1937 zwangsweise fusioniert und 1938 kam auch die damalige Gemeinde Kleinflintbek hinzu. Die neue Gemeinde erhielt den Namen Flintbek.

Nach dem Zusammenbruch Deutschlands und der Befreiung vom NS-System 1945 haben sich dann unter der Aufsicht der Besatzungsmächte politische Kräfte neu entwickelt. In Flintbek gab es schon unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg bzw. nach der Kapitulation des Deutschen Reiches im Mai 1945 wieder Sozialdemokraten: Aus dem Protokoll der Sitzung des Gemeinderates Flintbek am 20.12.1945 geht hervor, dass u. a. mit (dem gelernten Schneider) Hans Bastian (SPD) die Hauptsatzung beschlossen wurde.