Geschichte der SPD Flintbek – Von den 1970er Jahren bis Mitte der 1990er Jahre

Stand Mai 2019, recherchiert und verfasst, von Eberhard Pieczonka, SPD-Flintbek.

Nach der „Ära Bastian“ prägte ein anderer Sozialdemokrat seine Fraktion und die Kommunalpolitik, nämlich der Ministerialbeamte Herbert Zöller (1929 – 1995). Mit 45 Jahren wurde er 1974 Gemeindevertreter, stellvertretender Bürgervorsteher und übernahm den Fraktionsvorsitz, den er bis 1982 innehatte. Nach der Kommunalwahl 1982 hatte die SPD wieder die Mehrheit in der Gemeindevertretung und so wurde Zöller 1982 Bürgervorsteher. 1987 erhielt er für sein ehrenamtliches Engagement die Freiherr-vom-Stein-Medaille des Landes Schleswig-Holstein. Nach während seines Amtes als Bürgervorsteher verstarb er plötzlich Ende des Jahres 1995.

Hans Bastian, noch bis 1978 Gemeindevertreter, unterstützt Zöller genauso wie u. a. die Gemeindevertreter Karl-Heinz Börgert, Rolf Dieter Jezewski (auch SPD-Ortsvereinsvorsitzender in den 1970-er Jahren), Fritz Krause (Gemeindevertreter von 1958 bis 1986!), Ferdinand Lorenzen, Ruth Stahl (auch Vorsitzende der Flintbeker AsF-Gruppe von etwa 1975 bis 1990) und Horst Steen (später auch Vorsitzender der Siedlergemeinschaft Flintbek e. V.), dem 1995 für seinen langjährigen Vorsitz beim Siedlerbund die Verdienstnadel des Landes Schleswig-Holstein verliehen wird. Dem Flintbeker SPD-Mitglied Götz Dietsche, früherer Geschäftsführer der Autokraft, wird 1989 das Bundesverdienstkreuz für seine Verdienste im sozialen, kulturellen und verkehrspolitischen Bereich (u. a. Vorsitzender des Beirats der Landesverkehrswacht, Verwaltungsratsmitglied des Verbandes öffentlicher Verkehrsbetriebe – VÖV, Beteilung an kooperativen Verkehrsmodellen der Autokraft, Einsatz für Kieler-Umland-Superticket, Engagement für Keramik-Centrum und Aktion „Künstler bei Autokraft“) verliehen.

Während dieser Zeit wird oft auf Initiative der SPD oder zumindest durch ihre Mitwirkung und Unterstützung 1975 das neu erbaute Rathaus am Heitmannskamp 2 bezogen, 1977 die Erweiterung des Feuerwehrhauses in Kleinflintbek der dortigen Ortswehr übergeben, 1978 das Wappen für Flintbek beschlossen, ab 1979 das Gebiet der ehemaligen Kakaofabrik am Kätnerskamp neu überplant, auf dem später das Warenhaus Famila mit Bäckerei, Blumenladen, Getränkemarkt, Kneipe und Poststelle entsteht, 1980 die Brücke der Brückenstraße über den Lassenweg abgerissen und das neue Feuerwehrhaus der Ortswehr Voorde an der Ecke Langstücken/ Am Krähenholz bezogen. 1981 ziehen die Sozialstation und die Bücherei in das neuerworbene Gebäude Kätnerskamp 6 ein, 1982 wird das von der SPD Flintbek mit Energie geforderte neue Bürger- und Sportzentrum am Ende der Dorfstraße eingeweiht, 1984 die kommunale Partnerschaft mit der italienischen Gemeinde Romano d’Ezzelino geschlossen, 1987 der Erweiterungsbau des Hauses der Jugend eingeweiht, 1988 die von der Gemeinde in Auftrag gegebenen erste Chronik über Flintbek vorgestellt, 1989 das neue Klärwerk an der Kreisstraße 15 zwischen Groß- und Kleinflintbek und dahinter die erste Windkraftanlage 1995 in Betrieb genommen, 1990 mit dem Beschluss der Satzung erstmalig die Bildung eines Beirates für Seniorinnen und Senioren ermöglicht, 1992 die Betreute Grundschule eingerichtet, 1992 bis 1994 das Modellvorhaben „flächendeckende Verkehrsberuhigung in Flintbek“ als ortsweite Tempo-30 km/h-Zone geplant (dann aber wegen Widerständen in der Bevölkerung und in der Kommunalpolitik nicht umgesetzt), 1992 als besonderes Anliegen initiiert von der Flintbeker SPD-Fraktion der Bau einer Seniorenwohnanlage am Mühlenhof in Auftrag gegeben, deren 43 Wohnungen 1993 bezogen werden, 1994 die Jugendfeuerwehr mit 26 Mitgliedern gegründet, und 1995 wird der Bebauungsplan für das Gebiet Vogelstange am Ende der Straße Müllershörn beschlossen.

Zu öffentlichen Veranstaltungen holte die Flintbeker SPD 1978 den SPD-Spitzenkandidaten für die Landtagswahl, Klaus Matthiesen, 1979 Heide Simonis, damals noch SPD-Bundestagsabgeordnete (später erste weibliche Ministerpräsidentin Schleswig-Holsteins in Deutschland), Günther Jansen, SPD-Landesvorsitzender, und Hans Wiesen, damals SPD-Landtagsabgeordneter, 1984 Björn Engholm als SPD-Landtagsfraktionschef (später schleswig-holsteinischer Ministerpräsident),1986 Lianne-Maren Paulina Mürl, stellvertretende AsF-Landesvorsitzende und SPD-MdL (ab 1987 Landtagspräsidentin), jeweils in den Bürgersaal des Rathauses. Ins Bürger- und Sportzentrum kam 1987 Norbert Gansel, SPD-Bundestagsabgeordneter, im selben Jahr zu einer Wahlveranstaltung in die Eiderhalle mit Heide Simonis und Hans Wiesen noch Hans-Jochen Vogel, SPD-Parteivorsitzender und SPD-Fraktionsvorsitzender im Bundestag, später erneut ins Pädagogische Zentrum der Flintbeker Schule. Ein SPD-Fußballturnier wurde 1982 in der Eiderhalle abgehalten und die Flintbeker Jusos organisierten 1984 auf dem Bolzplatz neben dem Sportplatz ein Osterfeuer.